Sonntag, 6. Januar 2008

Drei paar Ohrringe

Ich konnte mir zu Weihnachten nicht soviel Zeit nehmen, um in aller Ruhe über die Weihnachtsmärkte zu schlendern, Weihnachtskonzerten zu lauschen oder mich mit meinen Freunden auf einen Glühwein zu treffen.
Meine Oma war sehr krank und wenn nicht die Arbeit mich fest im Griff hatte, verbrachte ich die Zeit an ihrem Bett.
Ich beschloss daher auf weihnachtliche Shoppingtouren zu verzichten und meinen Freunden dieses Jahr nichts zu schenken. Ich denke sie hätten es dem Geschenk angesehen, dass es unter Stress und Zwang gekauft wurde.
Zwischen den Jahren war ich in einem Schmuckladen, um Geschenktes umzutauschen. Als ich durch den Laden schlenderte, fielen mir drei Paar Ohrringe in die Hände, die mich an meine Mädels erinnerten. Sie waren so verschieden wie ihre Charaktere und brachten die Eigenart jeder einzelnen sehr treffend zum Ausdruck.
Die runden, knalltürkisen Stecker brachten die Lebensfreude von S. zum Ausdruck, die grünen Katzenaugen der mittelalterlichen Hängeohringe erinnerten mich an A. und die holzfarbene Creolen passten zum Stil von F.
Ich schrieb den Mädels einen Brief und legte Photos und die jeweiligen Ohrringe bei.
Es war ein tolles Gefühl, nicht nach einem Geschenk gesucht zu haben und dennoch das passende gefunden zu haben.
Dadurch wurde Weihnachten auch für mich besonders, weil ich es mit meiner Oma feiern durfte und weil ich erkannt habe, dass die Freude nicht auf einen Tag begrenzt ist. Die Dinge ergeben sich oft von selbst, wenn man sie lässt.